Woher hat die Dolinenhütte ihren Namen?

An Vorgänge, die bereits seit Millionen von Jahren bis heute ablaufen, erinnert der Name der "Dolinenhütte", einer 1974 errichteten Freizeithütte im Stöckigwald am alten Sportplatz. Dolinen sind Erdfälle, auch Erdlöcher genannt, die durch den Einsturz von Hohlräumen entstehen.

as kommt so: Unsere Gemeinde liegt im Muschelkalk, durch Aufwölbung der Erdkruste teilweise im Mittleren Muschelkalk. Wenn es nun regnet, so nehmen die Regentropfen aus der Luft Kohlendioxid auf, und es entsteht Kohlensäure (wie im sauren Sprudel). Diese sonst harmlose Säure sickert in den Boden und löst im Laufe von Jahrtausenden den bei uns unter dem Boden befindlichen Kalkstein auf. Es entstehen Hohlräume, die dann einstürzen (=Dolinen). Im Stöckigwald gibt es eine ganze Reihe von Dolinen, eine sogar 255 m lang und 28 m breit. Wenn im Ackerland Dolinen entstanden, wurden sie möglichst schnell wieder eingeebnet, um das Feld bestellen zu können.

Wenn das Wasser im Boden abfließt, bilden sich unterirdische Bachabläufe, ja vielleicht sogar Höhlen, die im Untergrund von Assamstadt vermutet werden können. Besonders interessant ist ein Dolinenfeld im Langen Grund (Industriestraße Richtung Rengershausen, ausgewiesenes Naturdenkmal).

Steilwandige Erdfälle verschiedener Tiefen reihen sich im Tal aneinander. Immer wieder kann man dort “Schlucklöcher“ entdecken, in welchen das Wasser verschwindet und dann als Karstquelle in Stuppach oder Lustbronn wieder zum Vorschein kommt. Nach den starken Regenfällen im Frühjahr dieses Jahres strömte das dort versickerte Wasser wie in einer Fontäne aus der Karstquelle in der Ortsmitte von Lustbronn.

In einem nahe gelegenen Feld sind erst vor wenigen Wochen zwei kleine Erdfälle entstanden. Sie werden aber schon bald nicht mehr zu sehen sein, wenn der Bauer sie wieder eingeebnet hat. Eine weitere Besonderheit ist heute leider nicht mehr erkennbar: Früher teilte sich der Erlenbach etwa 1,5 km Richtung Neunstetten in der Nähe der kleinen Brücke. Ein Teil floss weiter im Erlenbach nach Neunstetten, ein anderer verschwand und kam in Horrenbach wieder zum Vorschein, wo mit dem Wasser ein Mühlrad angetrieben wurde. Bei der Flurbereinigung wurde die Bachversickerung zugeschüttet.