Viele Straßennamen in Assamstadt haben einen geschichtlichen Hintergrund.
Im Wohngebiet Mergentheimer Pfad tauchen sie besonders häufig auf.
https://www.assamstadt.de/die-gemeinde/historisches/strassennamen.html#sigProId154a8de587
Die Schanz
Die Schanz - "Stadtmauer" von Assamstadt
Schanz ist ein Name aus der Zeit des 30 jährigen Krieges oder der neueren Zeit. Bisweilen geht der Name bis in die Keltenzeit zurück. Da gab es Dreieckschanzen, die einst befestigte keltische Bauernanwesen waren.
Während die Städte sich früher durch eine Stadtmauer schützten, führte rings um Assamstadt lediglich ein Zaun als Grenze, der den Wohnbezirk einfriedete und hier als Schanz bezeichnet wurde. Heute erinnert nur noch ein Teilstück an die frühere Schanz, die an anderen Stellen durch weitere Straßennamen ersetzt wurde: Kindergartenweg, Kirchgasse, Schmiedegasse, Zum Petersbrunnen usw. sind Teilstücke der früheren Schanz.
Die Schmiedegase
Der Schmied in Assamstadt
Schon lange Zeit war Assamstadt eine recht große Gemeinde mit weit über 1000 Einwohnern, die fast durchweg Bauern waren. Da hatte der Schmied viel Arbeit. Dashalb konnten mehrere Schmiede davon leben.
Einer der Schmiede hatte in der seine Werkstatt (von der Mergentheimer Straße kommend zweites Gebäude rechts). Die Leute sagten zu ihm “Schmidt-Schmidt”, da er mit Nachnamen Schmidt hieß. Er wohnt jetzt in Dörzbach, sein Sohn ist dort Bürgermeister.
Einen solchen "Hausnamen" hatte übrigens fast jede Familie. Nicht immer konnte man diesen Namen so leicht akzeptieren wie die Familie Schmidt, denn oft glichen diese mündlich übertragenen Namen wahren Schimpfnamen, welche die Betroffenen selbst nicht gerne hörten. Andrerseits ergab sich manch ulkige Geschichte um die Hausnamen.
Die Hafengasse
Der Name Hafengasse kommt von "Hafen ", und so nannte man früher einen Tontopf.
Wahrscheinlich gab es hier eine Töpferei. Ganz in der Nähe liegt die Firma Blesch, deren Vorfahren Tongefäße herstellten. Wenn man den Wännleinweg Richtung Laibach geht, so findet man kurz vor der Kuppe links im Fichtenwald die Reste einer Tongrube.
Eine Schülergruppe besuchte den gelernten Töpfer Heinz Blesch und durfte ihm beim Töpfern, das er heute als Hobby betreibt, zusehen. Zum Schluss erhielt jeder von uns dieses schöne Gefäß.
Das Schlossgässle
Gibt es in Assamstadt ein Schloss?
er Straßenname führt zurück ins hohe Mittelalter: Der alte "Herrenhof", der in einigen Akten erwähnt wird, soll einmal dort gestanden haben. Der hier ansässige niedere Dorfadel hatte in diesem Bereich seinen Sitz. Ein großes prunkvolles Schloss hat mit Sicherheit nicht existiert. Im 14. Jahrhundert war Assamstadt ein Lehen von Churmainz in den Händen der Herren von Deufel. Mit dem Tod der kinderlos gebliebenen Eva von Teufel im Jahr 1451 starb das Geschlecht dieser Herrenfamilie aus.
Im Jahr 1808 fand man bei Grabarbeiten zum Fundament eines Hauses ein gewölbtes Grab. Im vermoderten Sarg lagen Knochen, ein Schwert sowie einige kleinere Waffen. Leider ließ der Finder diese wertvollen Funde zu Werkzeugen umschmieden.
Der heute im Schlossgässle wohnende Valentin Zeitler erzählte zusätzlich, dass man beim Bau seines Hauses einen uralten Abwasserkanal entdeckt habe, der wohl aus jener Zeit stammen müsse.
Außerdem grub er dabei einen alten Stein aus, in welchem man unschwer die Buchstaben C, M und P erkennen kann. Trotz intensiver Bemühungen sei es ihm bisher noch nicht gelungen, die Herkunft dieses Steins und die Bedeutung der Buchstaben heraus zu finden. Um ihn zu sichern und der Nachwelt zu erhalten, hat er ihn in seine Gartenmauer eingefügt.
Nach Meinung von Valentin Zeitler (†) gehörten zu diesem Herrenhof mehrere Gebäude, so auch eines der ältesten Wohnhäuser in Assamstadt, das Anwesen Appel mit einem auffallend schiefen Giebel, der vielleicht noch aus dem Mittelalter stammen könnte. Leider wurde dieses Gebäude 2011 abgerissen. Auch das ehemalige Gasthaus zur Krone, das dort stand, wo sich jetzt der Ortsbrunnen befindet, soll zu diesem Anwesen gezählt haben. Nicht zuletzt darf wohl untere Teil des Turmes der alten Kirche ebenfalls zum Besitz der Adeligen gerechnet werden.
Dieses Wohnhaus gegenüber der alten Kirche zählt zu den ältesten Gebäuden in Assamstadt und soll Vermutungen zu Folge zum ehemaligen Herrenhof des niederen Dorfadels gehört haben. Es wurde zwischenzeitlich abgerissen.
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