Im März 1945 kamen kurz vor Kriegsende amerikanische Soldaten von Westen her aus Richtung Windischbuch nach Assamstadt.
Am Ostermontag, als die Bevölkerung sich zum "Kriegsrosenkranz" in der Kirche versammelt hatte, meldeten zwei Mädchen aus Windischbuch, dass Pfarrer Beichert aus dem benachbarten Oberwittstatt von zwei SS-Leuten angeschossen und misshandelt wurde und darauf hin gestorben sei. Unter diesem Schock machte Dekan W. Frank zu Beginn der Andacht den Vorschlag, künftig jeden Sonntag einen "Dank- und Sühnerosenkranz" zu beten. "Dafür möge die liebe Gottesmutter uns unter ihren besonderen Schutz nehmen," verkündete der Pfarrer unter der stillen Zustimmung der Versammelten von der Kanzel. Tatsächlich blieb das ganze Dorf von Kriegseinwirkungen verschont, während beispielsweise in Westernhausen / Jagst 70 Menschen den Tod fanden und Königshofen zu 80% zerstört wurde.
Noch heute wird dieser Rosenkranz jeden Sonntag gebetet. Das Fenster in der Friedhofskapelle erinnert an dieses Versprechen.
Monika Heller (Oma von Philipp) erinnert sich daran, dass das Feuer der am 16. März bombardierten Stadt Würzburg bis nach Assamstadt leuchtete. In der Bobstadter Straße hielten sich einige jugendliche SS Leute auf, die an ihrem Fahrrad eine Panzerfaust befestigt hatten. Dem dort wohnenden Wagner Anton Scherer und anderen Männern soll es gelungen sein, die jungen Leute von der Sinnlosigkeit ihres Widerstands zu überzeugen und ihnen die Waffen wegzunehmen. Wie andere Deutsche Soldaten zogen sie sich nach Osten zurück.
Als die Amerikaner am 5. April das Dorf von Windischbuch her besetzten, gab es keinen Widerstand, und das Dorf blieb von Zerstörung verschont. Gerhard Hügel erzählt: "Ich wollte gerade mit meiner Mutter zum Beichten gehen, als wir hinter uns einen amerikanischen Jeep die Neunstetter Straße zur Ortsmitte hin fahren sahen. Ein paar verstreute deutschen Soldaten flohen übers Brunnengässle zur Krautheimer Straße. Da eröffneten die Amerikaner mit ihren Maschinengewehren das Feuer. Gott sei Dank schossen die Deutschen nicht zurück, sonst wäre es zu einem Kampf mit Zerstörung gekommen!"
Als der erste Panzer die Ortsmitte erreicht hatte, riss er einen Strommasten um, so dass für viele Tage kein Strom vorhanden war. Als ein deutsches Flugzeug sich vom Stutz her der Gemeinde näherte, schossen die Amerikaner aus allen Rohren. Auch Richtung Osten wurde gefeuert, und die leeren Granathülsen wurden haufenweise wie Pyramiden gestapelt.
Viele Leute wurden aus ihren Häusern vertrieben und wohnten bei den Nachbarn, weil dort die Amerikaner einzogen. Am schlimmsten war für die Kinder der Weiße Sonntag; Sie mussten zum Teil im Keller hausen, an eine Feier war nicht zu denken. Es war eine sehr harte Zeit für die Einwohner von Assamstadt. Im Ort lebten nur noch alte Leute, Frauen und Kinder. Die jungen Männer waren alle noch im Krieg.
Dieser furchtbare Krieg forderte auch in Assamstadt viele Opfer; achtundachzig Männer mussten ihr Leben lassen, viele kehrten erst Jahre später aus der Gefangenschaft zurück.
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